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In den achtziger Jahren war auch so manche Hürde zu nehmen, um den Fortbestand zu sichern. Trotzdem ist die positive Entwicklung in der Löschgruppe unverkennbar. Löschgruppenführer Hans Terheiden wurde schon bald vor eine richtungsweisende Entscheidung gestellt. Im April 1982 wurde das 24 Jahre alte Tragkraftspritzenfahrzeug vom TÜV nicht mehr zugelassen. Josef Sallads, damaliger Stadtbrandmeister, teilte den Aktiven der Wehr mit, daß die Stadt Wegberg zur Zeit kein Geld, habe um eine Ersatzbeschaffung vorzunehmen. Gleichzeitig wies er jedoch auf die Möglichkeit der Eigeninitiative hin.
In vielen Gesprächen, zu denen auch der Ratsherr Werner Sanders hinzu-gezogen wurde, wurden daraufhin Für und Wider eines Eigenkaufs er-örtert. Schließlich entschloß man sich ein Fahrzeug aus eigenen finanziellen Mitteln zu kaufen, das dann in Eigenleistung und mit der Hilfe der haupt-amtlichen Kräfte der Feuerwehr in der Stadt Wegberg zu einem Feuer-wehrfahrzeug umgebaut wurde. Dieses Fahrzeug wurde am 26. September 1982 nach einer Messe feierlich von Pastor Wanroy eingeweiht. Anschließend war ein Tag der offenen Tür am Gerätehaus. Sicherlich eine nicht alltägliche Eigenleistung der Löschgruppe, um sich und ein Stück Dorfgemeinschaft zu erhalten.
Das „neue“ Fahrzeug der Löschgruppe bis
Anfang 1984 löste Theo Hülsen den stellvertretenden Löschgruppenführer Willi Klingen ab und übernahm seine Aufgaben. Schon bald wurden die Vorbereitungen für das 60 jährige Bestehen getroffen. Der Wunsch am Gerätehaus einen Schulungsraum anzubauen wurde mit Hilfe von Ratsherr Werner Sanders an die Stadtverwaltung herangetragen.
Das 60jährige Bestehen wurde vom 1. - 3. September 1984 bei herrlichem Wetter in Verbindung mit der Spätkirmes gefeiert. Beim Festbankett wurde Aloys Reiners für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Löschgruppe ge-ehrt. Bürgermeister und Schirmherr Dr. Karl Fell sicherte der Löschgruppe zu, sich für die Genehmigung zum Umbau des Gerätehauses einzusetzen. Das Festprogramm startete sonntags mit einer Messe und anschließender Kranzniederlegung. Nachmittags war ein Festzug mit allen Löschgruppen der Gemeinde Wegberg durch den Ort mit anschließender Unterhaltung im Festzelt. Am Samstag und beim sonntäglichen Festzug fehlte Löschgruppenführer Hans Terheiden. Das führte zu Unstimmigkeiten, zu seinem Rücktritt und späteren Austritt aus der Löschgruppe.
Die Löschgruppe beim 60 Jährigen Jubiläum im Jahr 1984:
v.l.n.r. Franz-Josef Pflipsen, Karl-Heinz Reiners, Dieter Jackels, Hans Timmermens, Detlef Jackels, Bert Küppers, Wilfried Reiners, Thomas Hütten, vord. Reihe : Hans Terheiden, Aloys Reiners, Theo Hülsen, Paul Hinzen, Willi Klingen, Karl-Heinz Jackels.
Nach dem Rücktritt von Lösch-gruppenführer Hans Terheiden war wieder eine Situation einge-treten, die den Fortbestand derLöschgruppe in Frage stellte. Nach einer direkt einberufenen Versammlung stellte sich Theo Hülsen zur Verfügung. Am 1. Oktober 1984 wurde er von Stadtbrandmeister Sallads zum kommissarischen Löschgruppenführer ernannt. Im Februar 1995 ging er dann zum Brand-meisterlehrgang nach Münster. Sein Stellvertreter wurde Karl-Heinz Reiners. Nun begann eine Zeit für die Rickelrather Feuerwehrleute, die wieder allen Einsatz forderte.
Karl-Heinz Reiners u. Wilfried Reiners gratulieren Theo Hülsen zu seinem bestan-denen Brandmeisterlehrgang
Mit Unterstützung von Ratsherr Werner Sanders und Stadtbrandmeister Sallads wurden die Vor-bereitungen für den Anbau des Umkleide- und Schulungsraumes vorangetrieben. Am 11.06.1985 wurde dann mit dem Umbau begonnen, der nach einem Jahr fertig gestellt wurde. Die Umbau-maßnahmen hatten ein Finanzvolumen von ca.60.000 DM. Davon wurden 30.000 DM durch Eigenleistung eingespart.Sicherlich wären die umfangreichen Umbauarbeiten nicht so reibungslos abgelaufen, wenn nicht kundige Handwerker die Mitglieder der Löschgruppe tatkräftig unterstützt hätten. Dank gilt allen Helfern für Ihre Unterstützung:
Ausblick auf ein Trümmerfeld, im Hintergrund ist der Rohbau des neuen Schulungsraumes erkennbar
Unterstützung durch Günter Waldschlager beim gießen der neuen Bodenplatte
Die Bauaufsicht hatte Architekt und Ratsherr Werner Sanders übernommen. Im Juni 1986 war dann das Werk vollendet. Die feierliche Einweihung wurde in Verbindung mit dem Sommerfest am 19. und 20. Juli vorgenommen. In Anwesenheit von Rat und Verwaltung sowie der Feuerwehrführung bedankte sich die Löschgruppe besonders bei Stadtbrandmeister Josef Sallads und Ratsherr Werner Sanders, die sich für die Sache der Rickelrather Wehrmänner eingesetzt hatten. Kreisbrandmeister Paul Savoir überreichte Löschgruppenführer Theo Hülsen die silberne Ehrennadel als symbolisches Dankeschön an alle Wehrleute.
In den achtziger Jahren wurde für die Belange der Löschgruppe ein Vorstand gegründet und erstmals 1985 ein Jahresbericht erstellt. Aus eigenen Mitteln wurde neben Schulungsmaterial für den theoretischen Unterricht eine Motorsäge angschafft. Außerdem konnte die persönliche Ausrüstung und die Einsatzausrüstung ergänzt werden.
Im Dezember 1987 wurde der langjährige Stadtbrandmeister Josef Sallads aus dem aktiven Dienst verabschiedet, sein Nachfolger wurde Josef Lehnen, der im Februar 1988 offiziell durch den Stadtdirektor Soemers zum Stadtbrandmeister ernannt wurde. Nachdem 1988 unser TSF wegen enormer Rostschäden an Holmen und Türen nur mit Glück über den TÜV gebracht wurde, stellte die Löschgruppe an die Stadt Wegberg einen Antrag zur Beschaffung eines neuen Fahrzeuges.
Wilfried Reiners wurde im Januar 1988 zum Brandmeister ernannt, nachdem er im Oktober 1987 seinen Lehrgang in Münster an der Feuerwehrschule erfolgreich abschließen konnte. Gleichzeitig löste er Karl-Heinz Reiners als Stellvertreter ab. Die im Anfang der achtziger Jahre gegründete Jugendfeuerwehr der Stadt Wegberg unter der damaligen Führung von Karl-Heinz Gößler, ehemaliger stellvertretender Stadtbrandmeister, trat 1986 Frank Hülsen als erster Rickelrather Jugendlicher ein. In den achtziger Jahren wurde die Löschgruppe zu Wassereinsätzen, Ölspuren, Verkehrsunfällen und einigen Kleinbränden alarmiert. Daß es immer weniger Brandeinsätze gibt ist sicher ein Verdienst von gesetzlichen Vorschriften und technischem Fortschritt. So wurde auch schon in den achtziger Jahren immer deutlicher, daß die Bekämpfung von Schadenfeuern abnahm, dafür die Zahl der technischen Hilfeleistungen eine steigende Tendenz aufwies. Neben ihrer Aus- und Fortbildung durch Übungen und Lehrgängen nahm die Löschgruppe dreimal am Leistungsnachweis teil. Mit dem Ausrichten der Sommerfeste und dem Setzen des Maibaumes, zum Erhalt einer alten Tradition, hat die Löschgruppe Rickelrath auch in den achtziger Jahren auf sich aufmerksam gemacht.